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Diözesanmuseum: Vortragsreihe zum Jubiläum


Bild: Hermann Pentermann

Di, 8. Januar, 19:30 Uhr
Vortrag: Edelmetall zur Ehre Gottes – Über die Pflege des Domschatzes
Mit: Uwe Schuchardt

Seit über zwei Jahrzehnten betreut der Hildesheimer Restaurator Uwe Schuchardt den Osnabrücker Domschatz und die Goldschmiedearbeiten des Diözesanmuseums konservatorisch. Unter dem Titel „Edelmetall zur Ehre Gottes“ gibt er am Dienstag, 8. Januar, im Forum am Dom im Rahmen der Vortragsreihe zum 100-jährigen Bestehen des Diözesanmuseums Einblicke in die Herausforderungen, vor die ihn „die Pflege eines Domschatzes“ stellt.

Zur regelmäßigen Routine Uwe Schuchardts gehören Säuberungsarbeiten oder die Ausbesserung kleinerer Schäden, die die Nutzung der teils jahrhundertealten Reliquienschreine oder Kelche in den Gottesdiensten der Domkirche mit sich bringt. Wenn etwa der Bischof das barocke Gründonnerstagsgeschirr bei der Fußwaschung in der Messfeier verwendet hat, ist in der Regel eine fachgerechte Reinigung der Kalkablagerungen des Wassers nötig.

Als Uwe Schuchardt 2001 während der Renovierung von Vierung, Querhäusern und Hochchor des Domes den an sich ständig im Hochaltar aufbewahrten Reginenschrein in der damaligen Domschatzkammer des Diözesanmuseums reinigte und reparierte, konnten ihm die Besucher dabei sogar über die Schulter schauen.

Bisweilen fördert seine Expertise auch neue wissenschaftliche Erkenntnisse zutage: so etwa im Fall der prächtigen Monstranz aus dem Osnabrücker Dominikanerkloster, die lange als älteste Sonnenmonstranz Westfalens galt. Auf Anregung der Museumsvolontärin Karina Dänekamp untersuchte er das prächtige Stück, nahm es teilweise auseinander und stellte dabei fest, dass es nach seiner Fertigstellung im Jahr 1653 wiederholt erweitert worden war – zuletzt 1908. Unter diesen späteren, teils wenig qualitätvollen Zugaben finden sich auch die Sonnenstrahlen, was die Forschung auf eine neue Grundlage stellte.
Eine besondere Herausforderung brachte die Reparatur des kostbaren Kapitelskreuzes aus dem 11. Jahrhundert mit sich, das 1531 zu Boden gestürzt, zerbrochen und anschließend vom Osnabrücker Goldschmied Hermann Funcke repariert worden war. Seit Uwe Schuchardt ein seinerzeit verwendetes, im Laufe der Jahrhunderte erneut zu Bruch gegangenes Kupferblech durch Edelstahl ersetzt hat, kann das Kreuz für herausragende Anlässe wieder in den Dom getragen werden.

Schließlich ist sein Rat auch bei Leihanfragen auswärtiger Museen für Osnabrücker Goldschmiedearbeiten gefragt, die er auf ihren Zustand hin untersucht, in der Regel verpackt und bisweilen beim Transport auch als Kurier begleitet.

Diözesanmuseum, Treffpunkt: Forum am Dom

Freier Eintritt / Barrierefrei

Mo, 07. Januar 2019

Themen: Dies und das
Abteilung: Kultur und Archiv

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