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Diözesanmuseum: Vortragsreihe zum Jubiläum

Vor 100 Jahren hatte Dombildhauer Jakob Holtmann die Figuren der Heiligen Familie für die neue Domkrippe fertiggestellt und präsentierte sie als Vorgeschmack auf das gesamte Ensemble dem interessierten Publikum
Vor 100 Jahren hatte Dombildhauer Jakob Holtmann die Figuren der Heiligen Familie für die neue Domkrippe fertiggestellt und präsentierte sie als Vorgeschmack auf das gesamte Ensemble dem interessierten Publikum
(Bild: Hermann Pentermann)

Di, 11. Dezember, 19:30 Uhr
Vortrag: Frohe Botschaft für alle – Entstehung und Bedeutung der Weihnachtskrippe im Dom zu Osnabrück
Mit: Prof. Dr. Gerhard Lohmeier

Im Vortragsprogramm zum 100-jährigen Bestehen des Diözesanmuseums präsentiert Prof. Dr. Gerhard Lohmeier am Dienstag, den 11. Dezember um 19.30 Uhr im Forum am Dom Forschungsergebnisse des Vereins der Krippenfreunde Osnabrück-Emsland zur Geschichte der Domkrippe.

Als 1919 die neue Domkrippe von Jakob Holtmann eingeweiht wurde, reagierte die Presse positiv: „Die Figuren verlassen die strengen Stilformen, sie sind lieblich und zart und kommen dem auf das Weihnachtsgeheimnis eingestellten Volksempfinden entgegen. Insbesondere wird die sinnige Darstellung der Mutter Gottes, des Jesuskindes und der Engel das Volk ansprechen“, urteilte die „Osnabrücker Volkszeitung" am 25. Dezember 1919.

Zwar waren damals noch lange nicht alle Figuren fertig, doch vor der geradezu euphorisch besprochenen romanischen Stall-Ruine waren Maria und Josef mit dem Christkind sowie zwei Hirten mit zwei Schafen zu sehen. Über ihnen schwebte die dreifigurige Engelgruppe mit dem Spruchband „Gloria in excelsis deo“ – „Ehre sei Gott in der Höhe“.

Dass die heilige Familie bereits ein Jahr zuvor öffentlich zu bewundern war, ist weitgehend unbekannt. Dieses vergessene Detail hat die Tochter des Bildhauers, Cäcilie Holtmann, vor etlichen Jahren im Gespräch mit Prof. Dr. Gerhard Lohmeier verraten, der als Vorsitzender des Vereins der Krippenfreunde Osnabrück-Emsland der Geschichte der Domkrippe nachspürte.

1914 aus Kevelar nach Osnabrück gekommen, hatte Jakob Holtmann dem Domkapitel bereits 1916 ein erstes Krippenmodell präsentiert, auf dessen Basis er den endgültigen Auftrag erhielt. Nach einem Hinweis auf den Verbleib des Modells, konnte Lohmeyer dieses in den 1980er Jahren in einer Krippenausstellung präsentieren. Allerdings verliert sich dessen Spur später, und es bestehen keine Informationen über die heutigen Besitzer.

Obwohl die Domkrippe zum Heiligen Abend 1918 noch nicht als Ensemble präsentabel war, mussten die festlich gestimmten Besucher zur ersten Nachkriegs-Weihnacht keinesfalls auf eine vollständige Krippe im Dom verzichten. Domkapitular Anton Gerhard Theodor Buchholz notierte in seinem Tagebuch am 25. Dezember: „Des Bischofs kleine u. niedliche Krippe ist als Provisorium unter dem Turme aufgebaut.“

Ein Jahr später hielt sich – entgegen der allgemeinen Meinung – die Begeisterung des Domherrn über die Premiere der neuen Holtmann’schen Domkrippe in Grenzen: Am ersten Weihnachtstag notierte er: "Neue Krippe vom Bildhauer Holtmann, sub turri. Ist mir zu groß."

Diözesanmuseum, Treffpunkt: Forum am Dom

Freier Eintritt / Barrierefrei

Fr, 07. Dezember 2018

Themen: Dies und das
Abteilung: Kultur und Archiv

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